Die Aprikose zählt zum Steinobst. Sie ist verwandt mit der Ume, der sogenannten japanischen Pflaume, die Makrobioten bekannt sein wird. In Bayern und Tirol wird sie als Marille bezeichnet.
Je nach Sorte hat sie einen Durchmesser von 4- 8 Zentimetern, ist fast kugelig, manchmal länglich, mit einer Längsfurche, fast glatt oder samtig behaart, hellgelb bis orangerot gefärbt und auf der Sonnenseite oft karminrot gefleckt oder punktiert.
Der Kern ist je nach Sorte süßlich und dann auch getrocknet bei uns zu finden; geschmacklich nahe bei der Mandel, aber noch marzipaniger. Nicht alle Aprikosenkerne sind essbar, die meisten Sorten sind bitter und enthalten, wie bittere Mandeln auch, Blausäure.
Sofern die Früchte voll ausgereift sind, löst sich das Fruchtfleisch leicht vom Stein, ist saftig, sehr wohlschmeckend und aromatisch.
Dazu müssen die Früchte nicht nur genügend Sonne und Wärme erhalten haben, sondern auch von einem ertragreichen Boden stammen. Wasserreiche Früchte sind zuckerarm und wenig aromatisch.
Archäologen fanden in Armenien Kerne der Aprikose, die in die Kupfersteinzeit datiert wurden; andere Quellen bezeichnen China und Indien als genetischen Ursprung.
Wie viele andere „Exoten“ auch, wurden Aprikosen lange Zeit für Aphrodisiaka gehalten.
Heutzutage werden Aprikosen insbesondere in Frankreich, Italien und Spanien angebaut, woher wir auch die frischen Biofrüchte beziehen. Getrocknete Früchte kommen aus verschiedenen Projekten in der Türkei, seit den 80er Jahren gibt es dort faire Bio-Projekte.
Hauptsaison ist von Mitte Juli bis Ende August, plus/minus 4 Wochen. Eingeflogene Aprikosen aus Übersee finden Sie nicht bei uns.
Kühl ist immer gut, niedrige Temperaturen verlangsamen den Reife-Prozess. Aber zum Verzehr vorher auf Zimmertemperatur bringen. Nach 1 Woche dürften sie, wie Pfirsiche auch, bei Lagerung im Kühlschrank anfangen, mehlig zu werden. Deshalb am besten möglichst bald genießen. Mit der längeren Reife jedoch erhöht sich die Süße wesentlich.
Im allgemeinen faulen Aprikosen nicht so leicht wie Pfirsiche oder Nektarinen, trocknen sogar manchmal nahezu. Das Problem, das Steinobst aus Bio-Anbau ärgerlicherweise gerne schimmelt, hat natürlich damit zu tun, dass eben keine Fungizide verwendet werden; also auf der anderen Seite ein gutes Zeichen, hier wütete definitiv keine Chemo-Keule.
Anstelle von Fungiziden arbeiten die Anbauer mit Sonne und Wind: Die Bäume stehen in größerem Abstand zueinander und werden stärker geschnitten, so fühlt sich kein Pilz wohl; der Preis ist ein geringerer Ertrag, aber dafür auch eine gesündere Umwelt.
Aprikosen sind in erster Linie Frischobst. Verbreitet ist aber auch ihr Verzehr als Kompott, Tortenbelag oder Konfitüre oder natürlich getrocknet.
Aprikosen enthalten Fruchtzucker und Fruchtsäuren (Apfel- und Zitronensäure). Der Gehalt an den Mineralstoffen Calcium, Kalium, Phosphor und Eisen ist im Vergleich zu anderen Kern- und Steinobstsorten im oberen Bereich; ebenso die B-Vitamine. Der Gehalt an Carotin bzw. Provitamin A ist so hoch wie bei kaum einer anderen Frucht und übertrifft sogar den Carotingehalt von Möhren.
Orangered oder Bhart: zählt zu den sehr frühen Aprikosensorten und ist in der Regel ab Anfang Juli pflückreif. Die eher großen glattschaligen Früchte dieser Sorte sind leuchtend orange bis rot gefärbt. Im Geschmack ist diese Sorte würzig und sehr gut.
Aurora, Early Blush, Rutbhart: zählt zu den frühen Sorten, denn sie ist bereits ab Juni reif. Sie werden mittelgroß, auf der Sonnenseite sehr rotbackig. Im Geschmack ist diese ertragreiche Sorte mild säuerlich.
Goldrich oder Jumbo Cot, Sungigant- ist eine Kreuzung aus Sunglo und Perfection. Diese Sorte bildet gelbliche Früchte mit orangener Färbung auf der Sonnenseite. Die Früchte sind sehr fest und erst ab Vollreife ausrechend saftig und aromatisch mit einer feinsäuerlichen Note. Geerntet wird von Anfang bis Mitte Juli.
Sylvercot: eine mittelspäte Aprikosensorte bildet wie Orangered eher große und glattschalige Früchte. Die Farbe dieser Früchte ist leuchtend orange bis rot. Im Geschmack ist diese Sorte sehr gut.
Nancy: ist eine mittelgrosse, sattgelbe Sorte, saftig und aromatisch. Reif ist sie Ende Juli.
Kioto: ist mittelgroß und besitzt festes Fruchtfleisch. Farblich bildet die Sorte leuchtend orangene Früchte aus, die durch die Sonneneinstrahlung bis zu einem Drittel rot gefärbt sind. Reifezeit ist in der Regel die zweite Julihälfte, damit eine eher späte Sorte.
Kuresia: ist eine sehr aromatische mittelfrühe Aprikosensorte. Das Fruchtfleisch der mittelgroßen Früchte ist fest und lässt sich leicht vom Stein lösen. Farblich sind die Früchte orange-gelb und an der Sonnenseite auffällig rot gefärbt. Reifezeit ist von Ende Juli bis Anfang August
Bergarouge: ist eine Kreuzung aus Orangered und Bergeron aus Frankreich. Eine späte Sorte mit großen orangenen Früchten. Die Sonnenseiten weisen besonders intensive Rotfärbungen auf. Bergeron bildet ab Mitte August große runde Früchte, diese sind orange gefärbt und an ihrer Sonnenseite leicht gerötet. Die reife Frucht ist sehr saftig und aromatisch und ihr Fruchtfleisch ist fest.
Hargrand: ist eine sehr große Frucht mit hell-oranger Schale. Das Fruchtfleisch ist sehr geschmackvoll und steinlösend.