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Mauseloch

Verpackung

Der ganze Planet ist völlig zugemüllt…

…Verpackungsmaterial muss aber eben sein, keine Frage. Es geht um Schutz vor Verderb, Aromaschutz, Schädlinge, Hygiene, Lagerung, Transport, Haltbarkeit.
Verpackung ist zudem ein Informationsträger und dient der Sichtbarkeit, der Präsentation und manche Dinge sind verpackungsfrei schlicht nicht umsetzbar.

Verpackung an und für sich ist aber auch nicht das Problem, sondern vielmehr die Art der Verpackung und die Art des Umgangs damit. Was ist die beste Verpackung, abgesehen von der Bananenschale?

Die beste Verpackung?

Plastik an und für sich ist nicht böse.
Böse ist, es nicht wert zu schätzen. Das meiste Plastik ist eine endliche Ressource, wenn es aus Erdöl gewonnen wird. Irgendwann ist Schluß damit. Doch solange es Erdöl gibt wird es auch „verbraten“ werden, meist fragwürdig und definitiv viel zu schade für eine kurzlebige Lebensmittelverpackung.

Die Aussage, dass eine Plastik-Wiederverwertung möglich sei, ist schlichte Täuschung: Thermische Verwertung ist das Zauberwort, der meiste Müll wird verbrannt und nur ein Bruchteil der hineingesteckten Energie zurück gewonnen. Tatsächliches Rezyklat gibt es allenfalls aus sortiertem Industrieabfall.
Oder es wird ins Ausland verkauft, um dann in fragwürdiger Qualität als fragwürdiges Produkt an fraglose Verbraucher in den Industrienationen erneut importiert zu werden.
Fatal ist auch, wenn es in der Umwelt landet. Nichts ist „weg“ wenn es weg ist, es ist nur wo anders oder in anderem Zustand. Schließlich als Mikroplastik in unseren Blutbahnen wieder zu finden.

Alternativen zu erdöl-basiertem Plastik sind nicht wirklich greifbar. Ein nachwachsender Rohstoff mit entsprechenden Eigenschaften macht nur Sinn, wenn dadurch nicht neue Probleme auftreten. Diese sind vor allem der Energieverbrauch vom Anbau bis zur Produktion, der Transport, die Anbaufläche, die dann nicht mehr für Nahrungsmittel zur Verfügung steht und natürlich Schadstoffe im Endprodukt.

Ein gutes Beispiel dafür ist so genanntes Bio-Plastik. Bambus z.B. sorgte für Schlagzeilen wegen bedenklicher Schadstoffe durch den Klebstoff.
Aber auch alle anderen Versuche zeigen die Kehrseite: Der Anbau findet in weit entfernten Regionen statt, der Transport ist schon fraglich genug; hinzu kommt die Anbaufläche, die dann entweder der Bevölkerung nicht mehr für die Produktion von Nahrungsmitteln zur Verfügung steht und dadurch Landflucht fördert oder aber es werden Urwälder gerodet um bspw. gigantische Gen-Mais-Monokulturen hochzuziehen. Und das für umweltbewusste Verbraucher:innen in den Industrienationen.

Papier ist allerdings keineswegs so ökologisch wie sein Ruf. Ressourcen werden auch hier verbraucht, weniger Endliche, aber auch jede Menge Energie und Wasser. Produkte aus wiederverwertetem Papier sind nicht geeignet für Lebensmittel, Schadstoffe aus Druckfarben migrieren ins Lebensmittel.
Der deutlichste Nachteil ist die Kurzlebigkeit, denn Papier wird meistens nur ein mal verwendet. Von der Ökobilanz her ist es da tatsächlich besser, Plastik zu verwenden, wenn es denn häufig benutzt wird- und nicht anschließend in der Umwelt landet.

Mehrweg! Müllvermeidung!

Hier liegt der Hase begraben, in der Häufigkeit der Verwendung. Je häufiger um so besser.
Die ökologischste Verpackung ist Mehrweg aus Glas. Hier stehen der Aufwand für Produktion, Transport und Reinigung in einer sehr guten Relation zum Wegwerfprodukt. Vorausgesetzt es wird nicht quer über den Erdball gekarrt. Und nicht nur zwei-drei Mal gefüllt. Und endet schließlich im Altglas und nicht in der Landschaft.

Der Aufwand den wir bei Momo in unser Leergut investieren ist beträchtlich. Es sind enorme Lagerkapazitäten, ein riesiger Personalaufwand und nicht zuletzt zahlen wir für jede Flasche, die nicht zurück kommt, mindestens die 19% Steuer, das summiert sich in die Tausende.
Aber alles gut investiert in Ressourcenschonung im Lebensmitteleinzelhandel.

„Verpackungsfrei“ ist eine gute Idee, doch wird sich das nicht en gros umsetzen lassen, denn nicht-conveniente Lösungen werden nicht zum Mainstream.
• Wer bringt die Zeit mit, selbst abzufüllen und
• wer bringt bei jedem Einkauf für jedes Produkt eine eigene Verpackung mit? Es bleibt Hardcore-Ökologen vorbehalten, es braucht aber Instant-Lösungen um die breite Masse zu erreichen.
• Ein weiterer Haken an der Sache, die Präsentation. Wo hin mit all den Produkten? Säcke, Tonnen oder Abfüllanlagen brauchen deutlich mehr Platz. Daher füllen wir das bereits im Hintergrund ab. In Papier oder Pfandglas „made by Momo“. Überall wo es Sinn macht und möglich ist.
Gläser haben allerdings mehr Gewicht, das schmälert die Akzeptanz beachtlich. Tatsächlich verstehen sehr viele Kund:innen nicht den Sinn der Sache.

Zum ökologisch bewussten einkaufen gehört die Verpackung, aber auch für anderes bieten wir Alternativen.
• Momos Eierbox für Eier,
• Bio-Baumwoll-Säckchen für Brot und Gemüse,
• Recycling-PE-Zuzieh-Säckchen made in Germany für Obst & Gemüse und
• nicht zuletzt die Einkaufstaschen aus Jute, Baumwolle, Recycling-PE.
Dein Job ist, das alles dann auch zum Einkauf mitzubringen, ebenso die hygienisch makellose Tupperware für den Käse oder für das Stück Kuchen.

Die Branche ist nicht untätig

Es gibt keine Verpackungsindustrie 2.0. Es gibt nur die Eine. Und es ist eine Frage der Rentabilität, um bezahlbare Alternativen anzubieten.
Mit wachsendem Druck durch aufmerksame Endverbraucher:innen wird sich etwas ändern, das tut es auch schon, vor allem, da Bio- keine Nischen-Produkte mehr sind.

Lange bevor ein Produkt im Laden im Regal steht entscheiden Anbau, Verarbeitung und Transport den Bedarf an endlichen Ressourcen und damit verbundenen Emissionen. Es wird deutlich unterschätzt, woher soll diese Erkenntnis den Normalsterblichen auch kommen, was da eingespart werden kann.
Allein, dass bei unserem Hauptlieferanten, unserem Großhändler Weiling (Marke bioladen*) keine Folien verwendet werden um Paletten bzw. Rollwägen zu umspannen, stattdessen Zurrbänder, verschont unsere Umwelt mit einer Tonne (!) Plastik pro Jahr. Allein bei Momo. Soviel Plastik-Tütchen verkaufen wir nicht in Jahren.

Ein Viertel unseres Umsatzes erzielen wir mit frischem Obst & Gemüse. Dieses ist, ob regional, national oder sogar international, weitestgehend (ca.80%, steigende Tendenz) in Pfandkisten verpackt: Auch hinter den Kulissen bemühen wir uns um Mehrweg statt Einweg und damit stehen wir nicht allein da.

Dass unsere Vorlieferanten Leerfahrten vermeiden, also, dass die Wege optimal ausgenutzt werden, verlangt eine detaillierte Tourenplanung. Hört sich nach Peanuts an, die sich aber gross hochrechnen. Und das Engagement widerspiegelt.

Unser Großhändler Weiling aus Coesfeld zum Thema Mehrweg der Marke bioladen*:
Deren Gläser und Flaschen werden zwischen 20 und 50 mal wiederverwendet.
>>Aus dem Großhandels-Bereich gibt es die Erfahrung, dass durch eine reduzierte Rücklaufquote und Glas-Bruch die Optimal-Nutzungs-Zahl 50 oft nicht erreicht wird. Die Zahl 20 ist eine eher verlässliche, „konservative“ Zahl, die wir sicher erreichen können.
Im Normalfall ist die Bereitstellung, Reinigung, Wiedereinspeisung in das System Aufgabe der produzierenden Unternehmen. Im Falle der Produkte unter bioladen* werden wir diesen Prozess-gemeinsam mit den Produzenten- im Blick behalten.
Die Deckel bitte gerne immer aufgeschraubt mit zurückgeben. Die Weißblechdeckel schützen nicht nur die Glasgewinde, sondern werden im Zuge der Reinigung sortenrein gesammelt und einer geregelten Verwertung zugeführt. Das Weißblech kann als Rezyklat i.d.R. beliebig oft bis zu 100% wiederverwertet werden.<<

Bio-Anbau und -Richtlinien bedeuten nicht automatisch, dass das Augenmerk auch bei Verpackungen auf Ökologie zielt. Glaubwürdig ist das nicht. Doch die Branche ist nicht untätig. Ein „Verpackungsleitfaden“ für Unternehmen erschien schon 2011. Hier werden unabhängig, lobbyfrei Bewertungen verschiedener Verpackungen vorgenommen um authentischen Herstellern die Wahl zu erleichtern. Link siehe unten.
Ebenfalls der Bundesverband Naturkost beschäftigt sich mit dem Thema in Fachtagungen.

aus Momos Nähkästchen...

In den Gründerjahren,
den 1980ern, gab es zahlreiche Produkte ausschließlich in Grossgebinden. Einige davon boten wir „lose“ an, Getreide, Müsli-Zutaten, Tee, platzraubend, hygienisch bedenklich aber voll ökologisch und schön anzusehen, in Säcken, Tonnen und Körben.
Manche Produkte mischten und füllten wir selber ab, „abgefüllt by Momo“ war in den 1980ern ein Vollzeitjob bei Momo (heute, 2023, sind es derer Zwei).
Tee, Kräuter und Gewürze, Getreide aus zwei-Zentner-Bandscheiben-Killer-Säcken, Flocken, Müsli, Nüsschen und Trockenfrüchte, selbst Nussmus und Honig aus 60-Kilo-schweren Bottichen füllten wir selbst ab.
Ursächlich war primär der Mangel an vorverpackter Ware: Es gab gar keine andere Möglichkeit, als Sackware zu beziehen und in Eigenregie einzutüten. Wir hatten ja nix, damals 😉
Handgeschriebene Etiketten schmückten jedes einzelne Kunstwerk. Viel später erst halfen Kopierer und EDV.
Neben Papier- und Zellglastüten gab es bald das „Momo-Pfandglas“, wir kauften die Restbestände einer Molkerei auf und mieteten eine Garage um die Gläser zu lagern. Mit einer Spülmaschine gab es bald viele hundert Produkte mit dem Momo-Logo.

Viele andere Versuche der Abfallvermeidung waren echte Reinfälle;
da war die Frischmilch-Zapf-Anlage, doch waren die mitgebrachten Gefäße nicht steril genug, so dass die Milch kaum länger als 2 Tage überlebte. Nicht öko.
Spülmittel füllten wir mit einer umgebauten Kneipen-Zapfanlage in Pfandflaschen. Doch weil Spüli so zäh floss, fixierten wir den Han mittels eines Korkens, verpassten aber stets den richtigen Zeitpunkt diesen wieder zu entfernen, so dass der Laden regelmässig überflutet wurde. Nebeneffekt: Der Laden wir richtig sauber 😉 aber öko war das auch so nicht wirklich.
Eine Abfüllstation für Nusskerne und Trockenfrüchte sparte keine Verpackung wenn nicht in Pfandbehälter oder in Mitgebrachtes gefüllt wurde. Die meisten Kund:innen benutzten Plastik-Dosen, die anschließend im Abfall endeten, so war es mehr eine Individualisierung der Endverbraucher:innen- Verpackungsgröße als ein Fortschritt. Zudem der hygienische Aufwand für uns enorm war, zeit- und kostenintensiv; Respekt an alle, die das heute wieder anbieten.

Übrigens, was bei Mehrweg ganz allgemein unter dem Radar ist: Die Deckel. Deckel aus Blech, Innenbeschichtung aus PVC oder PE. Eine Wiederverwendung ist ausgeschlossen. Recycling funktioniert.
Aber das bedeutet, Du entscheidest Dich entweder für eine Tüte, eine geringe Menge Plastikverpackung oder für ein Glas, 10g Blech plus Plastik. Macht das Sinn?
Momos Eigenmarke- Gläser sind mit Glasdeckel, hier tauschen wir allenfalls das Gummi aus.

Damals noch allesamt aus dem gleichen Holz geschnitzt, einigten sich die Hersteller von Fruchtaufstrichen, Honigen, Konserven und Pasten, die gleichen Gläser zu verwenden. Acht Größen für sämtliche Produkte, von allen Herstellern für alle Bioläden der Nation.
An drei Spülstellen, im Norden, im Süden und hier in Eitorf, wurde eingesammelt, gereinigt und geordert. Wow, wie fortschrittlich!
Mit der wachsenden Konkurrenz innerhalb der Branche hatte das leider ein Ende. Manche bauten ihre Corporate Identity aus, schufen einen Wiedererkennungswert um sich vom Mitbewerber zu unterscheiden- und damit war das Projekt gestorben. Markenpolitik und Konkurrenzdenken spielten plötzlich eine grössere Rolle als Verpackungsoptimierung im Sinne der Umwelt.

Ähnlich gute Strukturen soll es in der DDR gegeben haben, es gab nur wenige Glasgrössen und Sammelstellen an jeder Strassenecke.

Ein Pfandsystem für sämtliche Wasch-, Spül- und Reinigungsmittel war ebenfalls genial, wurde aber aus Kostengründen eingestampft.

Ein weiterer Schuß vors Bug der Müllvermeidung war die Einführung des so-called Dualen Systems: Der Grüne Punkt und die Gelbe Tonne.
Den Konsument:innen wird vorgegaukelt, sie könnten den ganzen Scheiß einfach weiter kaufen und dabei ein gutes Gewissen haben, denn der werde ja recycelt.
Dabei ist es ein verschwindend geringer Anteil an Ressourcen-Einsparung.
• Weil dadurch der Wasserverbrauch eklatant anstieg, wir Deutschen sind gründlich: Nun kommt der Müll auch noch hygienisch einwandfrei in die Tonne. Gereinigt mit aufwendig aufgearbeitetem Trinkwasser und energieintensivem Spülen.
• Um anschließend in der Verbrennung zu landen. Schlicht verbrannt.
• Weil ein Großteil davon als „Rohstoff“ aufwendig exportiert wird, um anderswo „thermisch verwertet“ zu werden, mit weniger teuren Vorgaben an Filteranlagen und Arbeitsschutz.

Das einzig Duale hieran sind die Gewinne der Müll-Mafia, der Müll wird nun doppelt und dreifach bezahlt. Wenn Du grüne Punkte sammelst und gelbe Säcke füllst, erweist Du unserer Umwelt einen Bärendienst.

Momos Verpackungs-ABC

Es ist nicht zielführend eine Verpackung allein aufgrund seines Materials zu beurteilen. Vielmehr ist es notwendig, die Verpackung im Zusammenhang mit ihrer Funktionen zu bewerten, wobei der Einfluss auf die Haltbarkeit des Produktes weit oben steht.
Durch die Fernsehbilder der „Plastikinseln“ auf hoher See sind viele Verbraucher:innen sensibler geworden und das ist auch gut so; blinder Aktionismus aber ist fehl am Platz.

Altglas

Einwegverpackungen gehen, wie der Name schon sagt, nur einmal den Weg vom Hersteller über den Abfüller bis über den Ladentisch. Nur etwa 50 Prozent der Einwegflaschen kommen über die Glascontainer zurück an die Glashütte. Der Rest wandert mitsamt den Etiketten und Verschlüssen im Restabfall und damit auf Deponien oder in der Müllverbrennung.
Altglas wird mit hohem Energieaufwand eingeschmolzen um als neue Flaschen wieder befüllt werden zu können.

Aluminium

ist, trotz guter Lobby-PR, nicht wiederverwertbar. Anders verwertbar mag teilweise zutreffen. Dünne Folien verglühen bei der Schmelze oder bringen nur ein 2te-Wahl-Alu zu Tage (für weitere Parkbänke oder was?).
Aluminium ist die mit Abstand am wenigsten ökologische Verpackungsart, extreme Energiekosten als auch Umweltschweinereien höchsten Grades entstehen bei Abbau und Herstellung.
Zudem gesundheitlich fragwürdig, es ist inzwischen nachgewiesen dass Aluminium bei Alzheimer eine Rolle spielt.

Bioplastik

Macht es Sinn, Essen zu Tragetaschen zu verarbeiten? Tüten aus Stärke aus genetisch manipuliertem Monsanto-BT-Mais aus Sklavenanbau auf gerodetem Urwaldgebiet in 10000 Kilometern Entfernung?
Zudem freut sich keine Kompostieranlage über diese Dinger, da deren Rotte-Dauer deutlich länger ist als die des organischen Abfalls; es muss mühsam herausgefischt werden.

Tetrapak oder Elopak

ist nicht clever (den Witz versteht nur wer die Werbung aus den 90ern kennt…).
Ein Recycling ist nicht möglich.
Säurehaltige Produkte (Orangensaft zB) absorbieren Stoffe aus der Verpackung, die Produkte schmecken auch anders als in Glas.

Das geringere Gewicht im Vergleich zu Flaschen ist das medial wirksame Pro-Argument. Das mag stimmen, von der Ökobilanz, kommt aber immer auf die Kriterien an, welche zu Grunde gelegt werden. Damit einhergehend, wer die Bilanz bezahlt hat.
Vor allem spielt die Entfernung eine Rolle, wenn das Gesöff auch nur halbwegs lokal produziert wird ist Glas die definitiv ökologischere Wahl.

Käsefolie

Käse soll nicht am Rand trocknen und keinen Fremdschimmel annehmen, das ist der Sinn der Sache. Zudem nehmen fetthaltige Produkte Stoffe aus der Umgebung besonders gut auf.

Folie in Momos Käsetheke gibt es zweierlei.
Die eine ist aus PE (siehe unten), ohne Weichmacher, mit Kalkeinschlüssen versehen, diese hemmen unerwünschte Schimmelbildung auf natürliche Weise. Diese Folie ist aber nicht durchsichtig, eine Katze im Sack können wir nicht in der Käsetheke präsentieren.
Die andere ist durchsichtig und aus reinem PE. Wir garantieren, dass unsere PE-Folie nicht diffundiert, also keine Stoffe an das Produkt abgibt. Frei von Weichmachern wie zB Bisphenol-A ist.

Frei von Weichmachern wie zB Bisphenol-A sind übrigens unsere Kassenbons auch.

Die Erwartung an eine solche Folie ist keine Langlebige; also wären Weichmacher oder Stabilisatoren nicht nötig. Dennoch ist zu erwarten, dass diese und andere Schadstoffe in einer Vielzahl von Folien vorzufinden sind.
Folie mit diesen Zusätzen ist teurer in der Herstellung als ohne. Zudem, wenn made in Europe, diese Zusatzstoffe nicht erlaubt sind für Lebensmittel. Das bedeutet aber nicht, dass Ware aus Asien nicht billiger ist und daher manch unerwünschte Nebenwirkung mit sich bringt, wenn es dem Hersteller nur um den Profit geht.

Mehrweg

ist die beste Lösung. Müllvermeidung steht vor Verwertung. Müllberge werden verringert, Ressourcen geschont, weniger Schadstoffe in die Luft geblasen und ins Wasser geleitet. Es lebt nur vom Mitmachen, auf allen Ebenen.

Fast 3/4 aller Getränke werden in Mehrwegsystemen angeboten. Eine Mehrwegflasche die gerade mal 4–5 Umläufe schafft, bringt der Umwelt keinen prägnanten Vorteil. Mineralwasser wird durchschnittlich 50 mal wiederbefüllt bevor die Flasche wegen Altersschwäche in die Altglasverwertung kommt.
Lediglich zwei Prozent der Flaschen gehen aus dem Kreislauf verloren, durch Bruch und wegen Überalterung.
Auf einen Liter Getränk sparen Mehrweg-Glasflaschen (bei 50 Umläufen) über 90 Prozent der Abfallmenge und benötigen 6 mal weniger Energie als eine Einwegflasche.

Noch Fragen?

Studie des Umweltbundesamtes (1995) zur Ökobilanz von Getränkeverpackungen

Bier

Die Mehrwegflasche ist den drei Einweg-Verpackungen (der Weißblechdose, der Aluminiumdose und der Einwegflasche) deutlich überlegen, selbst als man in den Berechnungen die Annahmen zu Ungunsten der Mehrwegflasche veränderte.

Frischmilch

Die Mehrwegflasche schneidet im Öko-Vergleich erkennbar besser ab als der Einwegkarton. Zwischen der Mehrwegflasche und dem Schlauchbeutel aus Kunststoff gibt es ein Patt. Je weiter die Transportentfernungen sind, desto geringer wird die Überlegenheit der Mehrwegflasche gegenüber dem Karton.

Papier

20% des weltweit eingeschlagenen Holzes wird zu Papier verarbeitet, womit der negativste Aspekt schon beleuchtet ist.
Wasserverbrauch und Schadstoffemissionen bei der Herstellung halten sich in Grenzen, wenn das Papier in Deutschland hergestellt wird, hierzulande gelten die weltweit strengsten Regelungen zum Abwasser.
Papier aus Altpapier ist mit Schadstoffen aus Druckfarben belastet (am bekanntesten: MOSH). Daher nicht für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet.

PE, Polyethylen

Plastik hat ein schlechtes Image, was in Bezug auf die Ursprungssubstanz, Erdöl, sicher berechtigt ist; aber PE wird ohne weitere Umweltbelastung hergestellt. PE verrottet irgendwann, wird es verbrannt tut es dies schadstofffrei. Jedenfalls wenn keine Stabilisatoren o.a. eingebaut wurden.

Polypropylen

PP ist im Unterschied zu PE stabiler, härter, deshalb für geformte Verpackungen tauglich, z.B. als Oliven- oder Joghurtbecher; von der Umweltbilanz nicht ganz so unbedenklich wie PE.
„Lebensmittelecht“ ist die Bezeichnung für PE oder PP ohne weitere Zusätze wie Weichmacher oder Stabilisatoren. Unser Käsepapier zB ist ein solches PE, das keine Stoffe an das Produkt abgibt. Das belegen zudem regelmässige Analysen unserer Hersteller.

Momos wiederverwendbaren Gemüsebeutelchen sind aus recyceltem PP. Es war nicht unerheblicher Aufwand ein Produkt zu finden, dass nicht aus re-importierten Grünen Punkten im fernen Osten, sondern hier in Deutschland aus Deutschem Müll produziert wird.

PET

PET- Flaschen emittieren Schadstoffe. Selbst in säurearmem Wasser sind nach relativ kurzer Zeit Spuren nachweisbar. PET führen wir bei Momo nicht.

PVC

Polyvinylchlorid gibt Stoffe in die Produkte ab, insbesonders bei fetthaltigen und sauren Produkten wie Milch, Öl oder Saft.
PVC kann beim Menschen Krebs erzeugen und wirkt erbgutverändernd. Auch andere Ausgangsstoffe der PVC-Herstellung sind bedenklich. Die enthaltenen Weichmacher gelangen über Atem, Speichel oder Hautkontakt in unsere Körper. Mit allen gesundheitlichen Konsequenzen, die aufzuzählen einen längeren Atem benötigte.

Auch im Biobereich gibt es noch PVC-haltige Beschichtungen, in Deckeln von Gläsern und Flaschen. Der Deckel ist meistens nur am Rand beschichtet um eine Emission (v.a. Weichmacher) in das Produkt zu vermeiden, was auch meist funktioniert, wie Analysen belegen. Ist die Innenbeschichtung der Deckel hellblau hast Du eine unbedenkliche PE-Schicht, die meisten Artikel bei uns sind bereits derart.

Übrigens

Fast kein PVC bei Momo. Unser Fussboden ist PVC-frei und aus Kautschuk, unsere Wandfarbe PVC-frei und mineralisch. Ganz ohne PVC geht es tatsächlich nicht, in irgendeiner Kleinigkeit findet es sich bestimmt, vor allem in technischem Kram. Aber im Großen und Ganzen sind wir eine PVC-freie Zone.

Thermische Verwertung

Müll ist Müll, exportiert wird der Kram oder „thermisch verwertet“, was nichts anderes bedeutet als dass der ganze Mist verbrannt wird. Wie der andere Müll auch. Aber vorher aufwendig sortiert und energieintensiv gereinigt. Du tust damit lediglich etwas gegen die Überfüllung Deiner Restmülltonne.

Tuben & Weißblechdosen

sind energetisch nicht dramatisch; das Problem ist, dass sich Stoffe aus der Beschichtung in den Dosen lösen können, je nach Säuregehalt des Produkts schneller oder langsamer. Siehe unten, Bisphenol in Konservendosen.

Dosenfutter generell als degenerative Form der Nahrungsmittelaufnahme zu betrachten hat seine Berechtigung, aber alles hat mindestens zwei Seiten.
Es muss manchmal eben schnell gehen können. Transport von Gläsern aus zB Südeuropa bedeutete einiges mehr an Gewicht, folglich Emissionen.
Glas hat bei Momo den Vorzug, an Dosen und Tuben kommen wir aber nicht ganz vorbei.

Rapunzel zu Bisphenol A:

>> Bisphenol A (BPA) in Konservendosen / Juni 2013

Liebe Kundinnen und Kunden,
bezüglich der Frage, ob in Konservendosen die Substanz Bisphenol A (BPA) enthalten ist, beschäftigte sich Ende 2012 auch die Verbraucherzentrale Bayern. Die Rückmeldungen der befragten Lebensmittelhersteller an die Verbraucherzentrale Bayern zeigen, dass die Dosen der angefragten Produkte bei allen Herstellern BPA enthalten.

Auch die Lieferanten von Rapunzel verwenden derzeit für die Doseninnenbeschichtungen noch BPA. Die Substanz ist ausschließlich in Konservendosen und der Tube des Tomatenmarks in geringen Spuren enthalten.

Jedoch ist Rapunzel bemüht eine entsprechende Alternative zu finden.
BPA-freie Beschichtungen sind momentan bei den Dosenherstellern noch in der Testphase, es existieren noch keine praxisreifen Alternativen.

Bisphenol A ist eine Rohstoffkomponente von Epoxidharzen. Epoxidharze werden für die Herstellung der Innenbeschichtung bei Konservendosen verwendet. Sie sind bei guter Herstellungspraxis nahezu vollständig in der Innenbeschichtung gebunden. Nur kleinste Mengen können in den Konserveninhalt übergehen.

Die Innenbeschichtung wird benötigt, damit die Blechdose nicht korrodiert und dadurch keine Metalle in das Lebensmittel übergehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet BPA als eine Substanz, der eine hormonähnliche (u.a. östrogenartige) Wirkung zugeschrieben werden kann. Gesundheitliche Schäden im Bezug auf diese Chemikalie sind bisher beim Menschen jedoch nicht nachgewiesen worden. Die Substanz wird im menschlichen Körper schnell verstoffwechselt und über die Nieren ausgeschieden, so dass diese keine östrogene Auswirkung auf den Körper hat. (Quelle: Aktualisierte FAQ des BfR vom 23. Mai 2012)

Laut der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) liegt der Grenzwert für die tägliche Aufnahmemenge für BPA bei 0,05 mg pro Kilogramm Körpergewicht und beinhaltet einen Sicherheitsfaktor von 100. Dieser Grenzwert wird bei Rapunzel selbstverständlich eingehalten.

Wir hoffen, dass wir Sie durch unsere detaillierte Information bezüglich Bisphenol A in Konservendosen ausreichend informieren konnten.

Ihr Rapunzel-Team >>

Anmerkung Momo:
Zwar hat das BfR eine Unbedenklichkeit ausgeschrieben, andere Behörden sehen das anders. Siehe Links: Wikipedia über Bisphenole.

Studie zu Bioplastik / Oktober 2012

Aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellte, biologisch abbaubare Kunststoffe haben gegenüber herkömmlichen Verpackungen keine ökologischen Vorteile.
Zu diesem Ergebnis kommt eine umfangreiche Untersuchung des Umweltbundesamtes.
Das spricht nicht gegen biologisch abbaubarer Verpackungen, sondern nur gegen die Bewerbung als besonders umweltfreundlich.

Weniger CO2– mehr Feinstaub
Im Rahmen der Untersuchung hatte das IFEU-Institut 85 Ökobilanzen, Studien und Fachartikel ausgewertet. Zwar schnitten darin die Biokunststoffverpackungen bei den Treibhausgasemissionen und beim fossilen Ressourcenverbrauch deutlich besser ab. Klare Nachteile ergaben sich bei anderen Umweltindikatoren wie der Versauerung von Böden, überdüngten Gewässern und Feinstaubemissionen.

Den Landverbrauch (Tüte statt Teller) bewertete die Untersuchung angesichts der geringen Mengen an Bioplastik vorerst noch als unproblematisch.

Insgesamt stuft das IFEU beide Verpackungsarten als gleichwertig ein, sowohl bei Folien als auch bei formfesten Verpackungen wie Einwegbechern. Allerdings schreibt das IFEU auch, es sei klar erkennbar, dass sich die Umweltwirkungsprofile vieler Biokunststoffe stark verbessert haben und weiterhin beträchtliche Optimierungspotenziale bestehen.

Mehrere Bio-Hersteller nutzen biologisch abbaubare Verpackungen. Für eine solche Umstellung spricht, dass die Klimaerwärmung und das absehbare Ende fossiler Ressourcen besonders gravierende Umweltprobleme darstellen. Vorteile in diesem Bereich kann man deshalb mit gutem Grund stärker werten als erhöhte Feinstaubemissionen.

Der häufig für Folien eingesetzte Biokunststoff PLA wird zu einem großen Teil in den USA hergestellt– aus gentechnisch manipuliertem Mais.

Zur Entsorgung der Biokunststoffe heißt es in der Studie, dass deren Kompostierung keine pflanzenverfügbaren Nährstoffe und auch keinen Beitrag zum Aufbau von Bodenstruktur liefere. Deshalb sei sie als reine Entsorgung anzusehen. Aus Sicht der Ökobilanz wäre eine Verbrennung sinnvoller, da dadurch wenigstens Energie gewonnen würde. Weder die Betreiber von Kompostanlagen noch die Recycler herkömmlicher Kunststoffe wollen Bioplastik in ihren Abfällen, da es den Betrieb der Anlagen stört. Deshalb schreibt auch das Umweltbundesamt in seinen FAQ: Bioplastik soll in die Restmülltonne und wird verbrannt.