Mangold gehört, wie auch Spinat, zu den Gänsefußgewächsen. Die ursprünglich Heimat ist wohl in der Mittelmeerregion zu suchen. Die alten Römer und Griechen schätzten dieses Gemüse nicht nur als Bereicherung der täglichen Küche, sondern auch als Heilpflanze, die gegen Nervosität und Erregbarkeit wirken sollte.
Ernährungsphysiologisch ist er sehr wertvoll, schon 130g Mangold liefern die vermutete Tagesration eines Erwachsenen an Provitamin A. Außerdem ist er großzügig mit Vitamin C ausgestattet. Auch Mineralien bietet das Blattgemüse reichlich, allen voran das Eisen.
Allzu oft sollte das grüne Gemüse dennoch nicht auf den Tisch kommen. In Mangold steckt auch viel Oxalsäure, die Calcium im Körper bindet. Gichtkranke sollten sich wegen des Puringehalts vorsehen.
Mangold gehörte in Deutschland lange zu den „vergessenen Gemüsesorten“. Dabei bietet er zahlreiche attraktive Zubereitungsvarianten, kann- wie Kohl- mit Sauce Hollandaise, Speck oder Butter serviert werden, schmeckt- wie Spinat- in pikanten Tartes, Aufläufen oder Kuchen.
Mangold schmeckt würziger als Spinat, hat einen nussig-erdigen Anklang.
Mangold wurde in zweierlei Richtungen gezüchtet: zum einen als Blatt- oder Schnittmangold mit viel Grün, zum anderen als Stiel- oder Rippenmangold mit dem Hauptaugenmerk auf die spargelähnlichen Stiele und Rippen.
Mangoldblätter sind hell- bis dunkelgrün, glatt oder gekraust. Mangoldstiele sind in der Regel weiß (Walliser, Glatter Silber). Es gibt aber auch Sorten mit dunkelroten Stielen (Feurio) und solche, deren Stiele in allen Varianten zwischen gelb und purpur leuchten (Bright Lights).
Mangold benötigt tiefgründigen, lockeren und nährstoffreichen Boden und kann schon im Herbst gesät werden. Wenn sie im kalten, aber windgeschützten Gewächshaus überwintern, sind die ersten Blätter schon im März groß genug für die Ernte. Die Freilandsaat ist in der Regel ab März möglich. Das Gemüse wächst schnell, das hält die Arbeit mit dem Unkraut in Grenzen.
Ebenfalls gut für den Bio- Anbau: Mangold lockt kaum Schädlinge an und ist wenig empfindlich was Pflanzenkrankheiten angeht.
Aufpassen muss man allerdings im Sommer: Mangold neigt zum Schießen wenn ihm Wasser fehlt, das nimmt den Blättern ihren feinen Geschmack.
Mangold ist bei uns das ganze Jahr über im Angebot. Importe und der Anbau unter Glas machen es möglich. Von Dezember bis Februar schließen Importe aus Frankreich und Italien die Winter-Lücke, die den Angebotsfluss aus dem Inland unterbricht. Die Hauptsaison liegt zwischen April und Oktober.
Mangold ist kein Lagergemüse. In ein feuchtes Tuch gewickelt hält sich Blattmangold im Gemüsefach des Kühlschranks maximal zwei Tage.
Stielmangold kann bis zu sechs Tage dort lagern.
Blanchiert lässt er sich problemlos einfrieren.
Wegen eventueller Nitratbildung soll er nicht zu lange warmgehalten werden, eventuelle Reste zügig abkühlen und kaltstellen.