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Mauseloch

Lagertipps

Momos Lagertipps

für Obst & Gemüse, Brot & Käse, über Schimmel, das Mindesthaltbarkeitsdatum; über Wohlstandsmüll und Schadinsekten.

Dass Lebensmittel, deren äußere Erscheinung nicht wie ‚geleckt‘ ist, auf unseren Wohlstands-Müllbergen enden statt auf dem Esstisch, zeugt von einer erlernten Unkenntnis. Dabei sind Äpfel mit Schalenfehlern, zum Beispiel, sogar leckerer als deren polierte Pendants. Krumme Gurken, kleine Bananen, verschrumpeltes Allerlei, allesamt bestens genießbar.

Woher die Unkenntnis? Weil, wenn Lebensmittel in Alu-Schalen fix und fertig in der Mikrowelle erhitzt und Zack- auf dem Tisch landen, alle möglichen Erfahrungen fehlen:
„Schon in der nächsten Generation wird es niemanden mehr geben, der sich glücklich daran erinnert, wie seine Mutter gekocht hat. Weil Mütter nicht mehr kochen. Abgefüllte, vakuumierte, tiefgefrorene und gefriergetrocknete Fertiggerichte hinterlassen keine Spuren in den Kindheitserinnerungen. Darin wird alles fehlen, was früher aufs engste mit dem Familienleben verbunden war. All die selbstgerührten Kuchen, der Duft von Kohl, Zimt, Vanille, Thymian: Mutters spezielle Art, Pfannkuchen zu backen. Ihr Hausrezept für Rindergulasch- all das wird nicht mehr existieren in der Welt von morgen.“
Ausschnitt aus „Siebecks Seitenhiebe

Also Augen auf, Riechen, Schmecken, vielleicht auch Hören, dann klappt das mit dem Einschätzen. Für alle übrigen Fragen sind hier vielleicht die richtigen Antworten, ein Sammelsurium von Ratschlägen. Über Temperatur, Licht, Feuchtigkeit, Reifegase, Schimmel, Käfer und Co.
Viele Infos findest Du ebenfalls bei den entsprechenden Zutaten.
Ein eigenes Kapitel verdienen Brot & Käse.

Der Löwen-Anteil der Lebensmittelverschwendung fängt auf dem Feld an. Und im (Groß-) Handel.
Dennoch ist es ein beachtlicher Teil, der im Haushalt vor die Hunde geht.
Bei Momo werfen wir extrem wenig weg. Wir werden täglich beliefert mit frischer Ware, professionelle Disposition erfahrener Mitarbeiter:innen macht es möglich.
Produkte mit knappen Haltbarkeitsdaten werden nicht entsorgt, sondern reduziert angeboten. Obst & Gemüse bieten wir ebenfalls reduziert an, am besten bevor es Makel aufweist.
Ob Produkte, deren Datum überschritten ist, im Verkauf bleiben, entscheiden wir selbst. Ein Sauermilchprodukt wie Joghurt ist möglicherweise Wochen länger haltbar, eine Trockenfrucht Monate, ein Getreidekorn Jahre.

Lagertipps Obst, Nüsse

A-Z Obst

Äpfel sind lange haltbar wenn Sie die in einer fast verschlossenen Tüte lagern. Sie gasen Kohlendioxid aus und schaffen sich so ihr optimales Lagerklima.
Zum Einkellern oder Bunkern größerer Mengen brauchst Du einen kühlen, trockenen, dunklen Ort; die Äpfel nicht stapeln.

Ananas gehören nicht in den Kühlschrank. Unter 10°C wird’s kritisch.
Reife Ananas erkennst Du am süsslichen Duft und die obersten Kelchblätter lassen sich leicht herausziehen. An Farbe und Festigkeit kann man sich nicht wirklich orientieren.
Ananas reifen nicht nach, das ist ein Problem, denn sie haben weite Transportwege hinter sich und müssen deshalb genau getimt geerntet werden. Bei Flugware ist das nicht so wild, aber die wirst Du bei Momo nicht finden.
Glasiges oder braunes Fruchtfleisch deutet auf Unterkühlung hin, salmiakartiger Geruch deutet auf Gärung hin, es entsteht Alkohol. In beiden Fällen kannst Du sie zwar noch essen, aber ob es ein Genuss ist- probieren…

Aprikosen: Niedrige Temperaturen verlangsamen den Reife-Prozess. Aber zum Verzehr vorher auf Zimmertemperatur bringen.
Nach 1 Woche dürften sie anfangen, mehliger zu werden. Deshalb am besten möglichst bald genießen. Mit der längeren Reife jedoch erhöht sich die Süße wesentlich.

Avocado reifen nach. Die Sorte Hass, die aromatischste mit dem kleinstem Kern, wird zudem fast schwarz, was bei einer Bacon schon den Zerfall ankündigt.
Nicht kühlen. Sie brauchen Zimmertemperatur.
Hat eine Avocado braune Stellen, ist sie in der Regel noch essbar. Das kann durch Kälte, Oxidation, Überreife oder Druckstellen passieren. Wenn sie aber muffig riechen, in die Tonne damit.
Kommt das Fruchtfleisch mit Luft in Kontakt, beginnt es zu oxidieren und färbt sich braun. Verhindern kannst du das, wie bei Äpfeln, mit Zitronensaft. Auch der Kern verhindert diesen Prozess, lässt Du den Kern in einer Schüssel mit Avocadostücken, werden sie auch nicht braun.

Bananen dürfen nicht in den Kühlschrank, ausser sie sind überreif, also mit schwarzen Punkten übersät.
Bananen werden auch in den Tropen unreif geerntet, weil sie, wenn sie an der Staude zu sehr reifen, aufplatzen und mehliger schmecken.
Da sie viel Etylen abgeben, umso reifer desto mehr, sind sie bestens geeignet um unreife Früchte nachreifen zu lassen.

Beerenobst ist sehr empfindlich, allein Rote Johannisbeeren, Heidel- und Stachelbeeren sind gut haltbar, andere sollten fix gefuttert werden.
Nach dem Einkauf kontrollieren ob- und aussortieren wenn- da was überreifes bei ist. Das ist auch eine Frage des Wetters, bei Regen geerntet verkürzt sich die Lagerfähigkeit erheblich.
Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren reifen übrigens nicht nach. Das ist auch meistens kein Problem, da sie zum größten Teil essreif, erntefrisch und regional vermarktet werden.

Bitterorangen siehe Zitrusfrüchte.

Birnen siehe Äpfel; nur empfindlicher sind sie.

Cherimoya sind gut 2 Wochen lagerfähig, auch vollreif noch ein paar Tage. Die volle Reife erkennst Du an der weicheren und leicht schwarzgefärbten Schale. Der Fruchtstiel lässt sich zudem ohne Mühe herausziehen.

Clementinen siehe Zitrusfrüchte.

Erdbeeren nicht lagern. Ungewaschen und in möglichst flachen, abgedeckten Behältern können Erdbeeren nur kurz im Kühlschrank bleiben. Sollen sie gelagert werden, ist es besser sie zu waschen, zu putzen und mit etwas Zucker anzurichten. Die Kelchblätter erst nach dem Waschen entfernen. Dann halten sie sich im Kühlschrank noch etwa zwei Tage.

Feigen, frische Feigen, sind sehr sehr empfindlich. Am besten sofort essen.
Feigen reifen übrigens nicht nach.
Kondenswasser durch Temperaturschwankungen fördert die Schimmelbildung. Wenn der Schimmel nur äußerlich ist, wasche ich ihn gründlich ab, aber wenn die Frucht beschädigt ist, entsorge ich sie.

Granatapfel: Reife Früchte erkennst Du an einem metallischen Klang, überreife brechen sehr leicht auf.
Sie sind sehr lange, ohne Qualitätsverlust, bei 0–5°C im Kühlschrank lagerfähig. Die Früchte können dabei etwas einschrumpeln, das Innere bleibt aber saftig- frisch, dank der dicken, ledrig- wachsigen Schale.

Grapefruit siehe Zitrusfrüchte.

Honigmelonen siehe Melonen.

Kakis lagern am besten kühl, auch wenn sie unreif sind; bei Raumtemperatur trocknen sie aus. Auf den Stielansatz stellen.
Das Nachreifen kann mehrere Tage bis ein paar Wochen dauern. Beschleunigen kannst Du das, indem du sie ins Eisfach stellst, für ein paar Stunden. Wenn das Fruchtfleisch sehr weich, puddingartig ist, hat die Kaki das volle Aroma erreicht.

Kaktusfeigen werden bei der Ernte abgedreht, daher kann es an der Bruchstelle leicht zu Verletzungen kommen, wodurch sie schneller verderben. Unverletzt und kühl gelagert sind sie locker eine Woche haltbar.

Kapstachelbeere siehe Physalis.

Kirschen musst du, wenn’s geregnet hat oder wenn sie gewaschen sind, sofort verbrauchen. Ungewaschen und kühl in Papier gelagert mag es kurz gehen.

Kiwi sind wochenlang haltbar. Im Kühlschrank lagern, bei Zimmertemperatur nachreifen lassen. Trocken. Weiche Kiwi zügig verbrauchen.

Kokosnüsse, wie wir sie kennen, sind mehrere Wochen kühl gelagert haltbar, am besten bei 0-1°C.

Kumquat sind, wie andere Zitrusfrüchte auch, relativ lange haltbar. Kühl um so länger, doch schmecken sie dann nicht mehr so gut.
Glasige oder weiche Stellen bedeutet Zerfall und sollten dann entsorgt werden.

Limetten siehe Zitrusfrüchte.

Mandarinen siehe Zitrusfrüchte.

Mangos können grün, gelb oder rot sein, das sagt nichts über die Reife aus. Entscheidend für die optimale Reife sind der Geruch und die Nachgiebigkeit des Fruchtfleisches.
Unreife Früchte reifen bei Zimmertemperatur innerhalb weniger Tage nach. Sie sind relativ kälteempfindlich und sollten bei Temperaturen oberhalb 10°C gelagert werden. Eine reife Frucht zeigt manchmal kleine, braunschwarze Zuckerflecken, gibt bei Druck leicht nach und riecht aromatisch- kräftig.
Sie verströmt außerdem stark das Reifegas Ethylen und sollte deshalb nicht neben ethylenempfindlichen Obst- und Gemüsearten lagern.

Maronen: Wegen des hohen Wassergehalts sind Maronen nur kurz haltbar, im Gegensatz zu anderen Nüssen. Bei 10°C einige Wochen.
Sie brauchen es sehr luftig, nach der Ernte erstmal in dünnen Lagen in perforierten Kisten im Heizungskeller antrocknen, aber nicht zu lange, sonst trocknen sie aus. Anschließend halten sie, kühl und trocken, bis zu 6 Monate.
Eingefroren halten sie deutlich länger, dazu einschneiden, 5 Minuten blanchieren, schälen.
Um herauszufinden, ob sie noch gut sind, in Wasser legen; alle die untergehen dürften gut sein.

Melonen, Wasser- wie Honigmelonen reagieren sehr empfindlich auf ihre Umgebung. Unbedingt eine Nachbarschaft zu Kohl oder Zwiebeln vermeiden, sie nehmen gerne Umgebungsgerüche an.
Kühl lagern. Eine reife Frucht erkennst du am Geruch und die Schale gibt auf Druck leicht nach.
Eine Faulstelle beurteile ich, ob diese von außen oder von innen kommt; wenn von innen, entsorgen, sonst großzügig rausschneiden und zügig verzehren.

Nektarinen siehe Aprikosen.

Orangen siehe Zitrusfrüchte.

Pfirsiche sind ebenfalls im Kühlschrank besser aufgehoben. Sie reagieren empfindlich auf Druck, auf Regen- und Kondenswasser, deshalb trockenreiben und anschließend kühlen. So sollten sie einige Tage haltbar sein.

Physalis, Kapstachelbeeren, sollten nicht gedrückt und vorsichtig transportiert werden. Trocken und bei ca. 10°C sind sie 2 Wochen haltbar. Zu feucht gelagert werden sie verschimmeln.

Pomelos siehe Zitrusfrüchte.

Quitten nicht übereinander sondern nebeneinander in luftige Kisten legen, so halten sie- bei maximal 10°C- viele Wochen. Stielansätze erst später entfernen.
Bei Quitten ist die Lagerdauer abhängig vom korrekten Erntezeitpunkt. Knapp reif geerntete Früchte lassen sich getrennt von anderem Obst bis zu zwei Monate lagern. Bei späterer Ernte verderben die Früchte zusehends, bei früherer Ernte sind sie geschmacklich unbefriedigend.

Satsumas siehe Zitrusfrüchte.

Trauben sind sehr gut lagerfähig, vorausgesetzt sie sind gesund und unversehrt. Oft zerquetschen sich die Früchte gegenseitig schon in der Wachstumsphase. Also alle schlechten zügig auslesen. Bei Temperaturen von 1–4°C . Auf Schimmel und Fäulnis achten. Trauben reifen übrigens nicht nach.
Bei längerem Lagern werden die Stängel braun und holzig, das ist egal; am Stielansatz der Beeren bildet sich rasch Fäulnis, diese Stellen besser abschneiden. Ein weißer Schleier auf vielen Trauben ist der ‚Duftfilm‘, ein Frische-Merkmal und schützt die Früchte vor Austrocknung. Gutes Zeichen, Essen.

Zitrusfrüchte können Kälte gut ab, optimal ist 6-7°C. Zu Hause halten sie dann bis zu 2 Wochen. Zum Verzehr natürlich frühzeitig aus dem Kühlschrank holen.
Nicht zu sehr quetschen, das fördert die Fäulnisbildung.
Bio-Zitrusfrüchte sind unbehandelt, daher besonders auf Schimmel und Fäulnis kontrollieren. Nach Kontakt mit Schimmel, Hände gründlich reinigen um den Pilz nicht auf andere Früchte zu übertragen, zudem ist mit den Sporen nicht zu spassen.
Die Reife der Zitrusfrüchte ist nicht an der Farbe ersichtlich. Grüne Farbe hängt zusammen mit zu hohen Temperaturen, denn erst wenn es nachts auf etwa 5°C abkühlt werden Zitrusfrüchte rot oder gelb (Tropische Zitrusfrüchte, Limetten zB, sind daher immer grün.
Unter den Orangen sind es die Blut- und Halbblutsorten, die empfindlicher sind als die „normale“ Navel, Navelina oder Washington.
Grapefruit hingegen halten vielleicht wochenlang.

Wassermelonen siehe Melonen.

Lagertipps Gemüse, Pilze, Kräuter

A-Z Gemüse

Auberginen sind, trocken und kühl, wenige Tage im Kühlschrank haltbar, am besten in einer Papiertüte lagern.
Sind sie unreif, bei Zimmertemperatur liegen lassen, sie reifen nach.
Du solltest- wie bei allen Nachtschattengewächsen- nur reife Früchte verzehren; unreife Stellen wegschneiden. Rohe oder unreife Auberginen enthalten Solanin, dieses kann zu Magen- Darmproblemen führen. Auch Erhitzen nutzt da nichts.

Austernpilze siehe Pilze.

Avocado reifen nach. Die Sorte Hass, die aromatischste mit dem kleinstem Kern, wird zudem fast schwarz, was bei einer Bacon schon den Zerfall ankündigt.
Nicht kühlen. Sie brauchen Zimmertemperatur.
Hat eine Avocado braune Stellen, ist sie in der Regel noch essbar. Das kann durch Kälte, Oxidation, Überreife oder Druckstellen passieren. Wenn sie aber muffig riechen, in die Tonne damit.
Kommt das Fruchtfleisch mit Luft in Kontakt, beginnt es zu oxidieren und färbt sich braun. Verhindern kannst du das, wie bei Äpfeln, mit Zitronensaft. Auch der Kern verhindert diesen Prozess, lässt Du den Kern in einer Schüssel mit Avocadostücken, werden sie auch nicht braun.

Bärlauch in ein feuchtes Tuch packen und ab ins Gemüsefach. Oder wie Schnittblumen in ein Glas Wasser. Dennoch muss er schnell verbraucht werden, wie Petersilie zB, nur wenige Tage haltbar. Zudem verliert er an Aroma.

Basilikum siehe Kräuter.

Bataten, so called Süsskartoffeln, benötigen Temperaturen um die 13 Grad. Nach dem Einkauf halten sie sich wochenlang, wenn trocken, luftig und im Dunkeln, aber nicht im Kühlschrank.
Rote Sorten sind robuster und lagerfähiger als helle, Bataten sind allerdings frostempfindlich. Auch kurzfristig sollte man sie nicht unter 5 Grad Celsius aufbewahren, bei dauerhaften Temperaturen unter 10 Grad muss mit Kälteschäden gerechnet werden. Temperaturen über 16 Grad bringen die großen Knollen zum Keimen und sie verlieren Wasser und Aroma.

Bleichsellerie siehe Selleriestaude.

Blumenkohl nur wenige Tage an einem dunklen, kühlen Ort oder im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Auf jeden Fall lichtgeschützt. Dazu entfernst du die grünen Blätter und schneidest den Strunk glatt ab.
Zum Einfrieren empfiehlt es sich, den Blumenkohl in Röschen zu teilen und zwei bis drei Minuten zu blanchieren.
Hat er bereits Flecken, diese Stellen herausschneiden. Riecht er bereits unangenehm, entsorgen.

Frischer Brokkoli hat eine sattgrüne Farbe und geschlossene Blüten.
Brokkoli mag es kühl und feucht, so kannst Du ihn einige Tage lagern; blüht er gelb aus schmeckt er mehr nach Kohl, das ist aber kein Problem. Das Blühen passiert, wenn er kurz mal zu warm lagerte, aber auch häufig schon auf dem Feld, die Ernte bedarf exaktes Timing.
Kurz blanchiert kann er eingefroren werden.

Bohnen & Erbsen so schnell wie möglich verzehren, verlieren tagtäglich an Qualität.
Sie mögen gar keine Temperaturschwankungen, denn Kondenswasser bewirkt hässliche Flecken, den „Rost“.
Frische Bohnen erkennst Du daran, dass sie beim biegen brechen. Die Bruchstelle ist dann feucht. Das aber nicht im Laden ausprobieren bitte.

Champignons siehe Pilze.

Chicorée musst Du vor Tageslicht schützen, sonst werden die Blattspitzen grün. Nicht weiter tragisch, schmeckt aber bitterer.
Locker in Folie gepackt kann Chicorée im Gemüsefach des Kühlschrankes bis zu 14 Tage aufbewahrt werden, der Bitterstoffanteil nimmt allerdings mit der Dauer der Lagerung zu.
Kurz blanchiert lässt er sich auch einfrieren. Aufgetaut kann er jedoch nicht mehr als Salat verwendet werden.

Chinakohl hält besser in Folie. Kühl, feucht, mehrere Tage. Im Gemüsefach des Kühlschranks bleibt er bis zu 10 Tage knackig frisch. Ein Kopf muss daher nicht auf einmal zubereitet zu werden.

Erbsen siehe Bohnen

Feldsalat ist kein Lagergemüse und sollte immer so frisch wie möglich verzehrt werden. Sorgfältig geputzt und angefeuchtet hält er im Gemüsefach des Kühlschranks wenige Tage.
Wenn er etwas schlapper wurde, Blätter in frisches Wasser legen, so wird er wieder knackiger.

Frischer Fenchel hat frisches Grün und eine feste, weiße Knolle. Druckstellen und dunkle Verfärbungen sind ein Zeichen von Überalterung, das ist kein Grund ihn zu entsorgen, aber wegzuschneiden was nicht schön ist.
Aufheben kannst du ihn einige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks; willst du ihn länger aufheben: Grün abschneiden, dunkel, kühl und trocken lagern, das geht ein paar Wochen.

Gemüsezwiebeln siehe Zwiebeln.

Grünkohl ist im Kühlschrank bis zu eine Woche lagerfähig. In ein feuchtes Tuch gewickelt im Gemüsefach.
Gelbe Blätter entstehen meist durch Fehler im Anbau, Wasser- oder Nährstoffmangel; sind diese dennoch fest, einfach Essen.
Grünkohl lässt sich gut einfrieren, wenn er vorher 3 Minuten blanchiert wurde. Und wieder aufwärmen darfst Du ihn auch.

Gurken sind keine klimakterischen Früchte, sie werden genussreif geerntet und reifen nicht von selbst nach.
Sie sind extrem ethylenempfindlich, sollten deshalb nicht neben u.a. Äpfeln, Bananen, Birnen, Tomaten oder Paprika lagern.
Aufbewahren lassen sich Mini- und Schlangengurken ein paar Tage im Gemüsefach des Kühlschranks, Landgurken deutlich länger.
Wegen ihres großen Wasseranteils lassen sich Gurken nicht einfrieren.

Karotten siehe Möhren.

Kartoffeln gibt es frühe Sorten ab Mai, die aber nicht gelagert werden können.
Die Sorten ab Juli kannst Du bis zum Herbst einlagern.
Erst die Sorten ab September lassen sich gut einkellern.
Kartoffeln nicht zusammen mit Äpfeln, Kohl, Zwiebeln,… lagern, dann schrumpeln und keimen sie.
Lichtgeschützt lagern, sonst bilden sie Solanin und keimen.
Grüne Stellen und Keime herausschneiden, verzehren kannst du sie dennoch.
Schrumpelige über Nacht in kaltes Wasser legen, dann werden sie wieder fest und lassen sie sich gut schälen.
Kartoffeln zum Einkellern müssen gesund, unbeschädigt, gut sortiert, trocken und sauber sein. Sie sollten abgedeckt und nicht unnötig bewegt werden, um Keimbildung und Grünverfärbung zu vermeiden.
Sie brauchen es kühl, frostfrei, luftig und trocken und dunkel. Die günstigste Lagertemperatur liegt bei 4–8°C.

Knoblauch lichtgeschützt, trocken und kühl lagern. Vor allem luftig. So sind sie viele Wochen haltbar.
Wenn hier eine Zehe schimmelt ist der Rest der Knolle nicht betroffen.

Kohl, ob Rot ob Weiss, ist Monate haltbar, verliert aber langsam immer mehr Vitamine. Kühl und trocken.
Äußere unschöne Blätter vor dem Verwendung entfernen.

Kohlrabi mögen’s dunkel, feucht und kühl, so sind sie ein paar Wochen haltbar. Das Grün entfernen macht dann Sinn.
Mit der Zeit könnte er holzig werden, diese Stellen rausschneiden.

Kräuter
• Topfkräuter halten sich am besten auf der Fensterbank. Ab Mitte Mai bis in den Herbst auch draußen. Dazu eine Folie, falls vorhanden, entfernen. Und nur von unten gießen.
Topfkräuter kannst du auch vereinzeln um dich dann an mehreren Töpfe zu erfreuen.
• Basilikum ist sehr kälteempfindlich. Schon ab 17°C abwärts geht’s kaputt. Willst Du Basilikum ernten, oberhalb der Abzweigungen abkneifen und unten 1-2 Blattstände stehen lassen, dann schießt er weiter.
• Schnittkräuter entweder wie Schnittblumen in ein Glas Wasser oder in ein feuchtes Tuch gewickelt im Kühlschrank. Vorher ca. 1cm abschneiden, damit die Kapillaren frei sind. Ich benutze auch gerne eine Kupfermünze im Wasser, weil so die Bakterien, die die Wasseraufnahme behindern, keine Chance haben.

Kürbis. Das ist eine Sortenfrage, Sommerkürbis ist nur kurz, Winterkürbis lange haltbar.
Hokkaido oder Butternut hält sich bis ins Frühjahr, Patisson, Squash und Gartenkürbis nur bis Ende Herbst. Vorausgesetzt, der Kürbis ist nicht verletzt. Kühl und trocken lagern.

Landgurke siehe Gurke.

Lauch siehe Porree.

Löwenzahn, den gibt’s auch gezüchtet, ist wie Salate nur begrenzt, einige Tage bei Temperaturen von 0-1°C und hoher Luftfeuchte, haltbar.

Mais siehe Zuckermais.

Mangold mag es, wie Spinat, feucht und kühl.
Mangold ist kein Lagergemüse. In ein feuchtes Tuch gewickelt hält sich Blattmangold im Gemüsefach des Kühlschranks maximal 2-3 Tage.
Stielmangold kann bis zu 6 Tage dort lagern.

Minigurke siehe Gurke.

Möhren. Ungewaschene Möhren, also mit schützender Erde drumrum, halten sehr sehr lange. In bereits gewaschener Form sind sie kühl und kurz, bis zu 2 Wochen haltbar. Ins Gemüsefach damit, nur nicht zu feucht sollte es sein.
Bitterkeit an Möhren kann verschiedene Ursachen haben, die Möhren bilden ggf. schon auf dem Feld Bitterstoffe; aber auch, wenn sie zusammen mit anderen Früchten gelagert werden, die Ethylen abgeben.
Weiche Möhren sind kein Problem; stelle sie über Nacht in ein Wasserbad, am besten kühl, dann werden sie wieder knackig.

Pak Choi ist gekühlt einige Tage haltbar. Bis zu 2 Wochen. Leicht feucht.

Paprika, ob Grüner, Gelber oder Roter, sind die gleiche Frucht in unterschiedlichen Reifestadien. Kühl und trocken lagern, viele Tage möglich.
Je roter desto mehr Ethylen geben sie ab, also möglichst separat.

Pastinaken, gesäubert in ein feuchtes Tuch gewickelt. bleiben die Wurzeln wochenlang frisch.

Pilze nicht zu trocken, nicht zu feucht, dunkel und kühl aufbewahren. So sind sie einige Tage haltbar.
Frische Pilze erkennst Du an angenehm erdigen Duft, sie sollen keinen sichtbare Schimmel und dunklen Stellen haben und einen Fruchtkörper, der sich fest anfühlt und gleichmäßig gefärbt ist.
Matschige oder vertrocknete Stellen sind Zeichen von Überalterung.
Weisser Belag ist die Regel bei Austernpilzen, Shiitake und Champignons, das ist kein Schimmel sondern das Myzel und kann getrost verzehrt werden.
Alle Pilze können wieder aufgewärmt werden, vorausgesetzt sie sind nicht zu langsam abgekühlt und nicht länger als 2 Tage im Kühlschrank. Kondenswasser durch Temperaturwechsel schadet ihnen, dann nicht mehr aufheben sondern essen.

Porree wird kühl und nicht zu feucht gelagert. Keine Hemmungen ihn zu halbieren, damit er in den Kühlschrank passt.
Ungewaschen kann er deutlich länger aufgehoben werden, aber nicht in der Nähe von anderem Gemüse.
Erst kurz vorm Zubereiten welke Blätter entfernen, trockene Blattenden sowie das Wurzelende abschneiden.

Rapunzel siehe Feldsalat.

Rettich lagerst Du, wie die meisten Wurzel-Gemüsen, kühl. Im Kühlschrank, indem du ihn in ein feuchtes Tuch wickelst; im Keller eignet sich am besten eine mit Sand gefüllte Kiste an einem kühlen und dunklen Ort, dann viele Wochen. Siehe Wurzelgemüse.

Rhabarber kann durchgeschnitten werden, damit er in die Kühlung passt. Mit feuchtem Tuch ist er dann ein paar Tage haltbar.
Weiche Stangen zügig verarbeiten; sollte bereits Schimmelbildung zu sehen sein, entsorgen. Ein weiteres Anzeichen für den Verderb ist muffiger Geschmack, also vorab die Nase auf.

Rote Bete siehe Wurzelgemüse.

Rosenkohl lagert am besten ungewaschen und ungeputzt, in ein feuchtes Tuch gewickelt im Gemüsefach des Kühlschranks. Welke Blätter vor der letztendlichen Zubereitung entfernen, dass die äußeren 2-3 Blätter gelb werden ist normal. Innerhalb 1 Woche sollte er zubereitet werden; entscheide anhand des Geruchs ob er noch gut ist.

Rotkohl siehe Kohl.

Rübstiel in ein feuchtes Tuch einwickeln, kühl legen. Ganz schnell verbrauchen, höchstens 2 Tage haltbar.

Salate musst immer schnell zubereiten, sie verlieren täglich an Qualität. Allein Eissalat ist mehrere Tage haltbar. Sie brauchen’s feucht und kühl, also zB in ein feuchtes Baumwolltuch im Gemüsefach.

Schalotten siehe Zwiebeln.

Schlangengurke siehe Gurke.

Schmelzkohlrabi sind deutlich stabiler zu lagern als die kleinen Kolleginnen. Auch hier gilt, um so länger sie lagern, allmählich verlieren sie Vitamine und werden ganz langsam holziger, wobei die dickere Schale schützend zur Seite steht.
Also dunkel, feucht und kühl, so sind sie einige Wochen haltbar.

Schnittkräuter siehe Kräuter.

Schwarzwurzeln im Gemüsefach des Kühlschranks halten sie gut zwei Wochen. Über Monate an einem kühlen trockenen Ort, zB in einer Kiste mit Sand.

Sellerieknollen oder auch Knollensellerie ist im Gemüsefach des Kühlschrankes gut zwei Wochen haltbar, sollte dazu in ein feuchtes Tuch eingewickelt werden, weil die Luftfeuchtigkeit im Gemüsefach nicht ausreicht.

Selleriestaude oder Staudensellerie, das ist das gleiche wie Stangen- oder Bleichsellerie. Er muss fleckenfrei sein, nicht welk. Vorsichtig behandeln und Druckstellen vermeiden, da angestoßene Stangen schnell weich werden und so ihre charakteristische Knackigkeit verlieren.
Aufheben kannst Du ihn locker eine Woche, kühl und nicht zu trocken.

Spinat ist wie Blattsalat nur sehr kurz haltbar. So aufheben, dass er keine Feuchtigkeit verliert.

Spargel wird klassisch in ein feuchtes Tuch eingewickelt und kühl gelagert. Frischen Spargel erkennst Du an der dicht geschlossenen Blüte, einem festen, leicht federnden Stiel und dem nicht ausgetrocknetem Strunk. Weicher oder angetrockneter Spargel oder wenn die Blüte sich öffnet muss er nicht in die Tonne, ist aber weniger geschmacksintensiv.
Dass die Schnittstelle durch die Ernte etwas holzig und trocken aussieht ist eine normale Schutzreaktion der Pflanze, daher wird vor der Zubereitung ein kleines Stück abgeschnitten.

Spitzkohl ist deutlich empfindlicher als Rot- oder Weißkohl, also möglich frisch zubereiten. In einem feuchten Tuch eingewickelt ist er im Gemüsefach des Kühlschranks 1 Woche haltbar. Welke Aussenblätter erst kurz vor der Zubereitung entfernen.

Steckrüben ungewaschen ins Gemüsefach des Kühlschranks, mit einem leicht feuchtem Küchentuch abdecken. Die kleinen zarten halten so bis zu zwei Wochen. Im Übrigen siehe Wurzelgemüse.
Schnittstellen mit Folie abdecken, dann zügig verbrauchen.
Sind die Knollen noch mit Grün, solltest du das abschneiden, sonst trocknen sie aus.

Stielmus siehe Rübstiel.

Tomaten mögen’s trocken und kühl. Nicht quetschen. Geben viel Ethylen ab, also separat lagern. Grüne Stellen solltest du herausschneiden, sie enthalten Solanin, das ist allen Nachtschattengewächsen eigen. Das ist- in den üblichen Verzehrsmengen- nicht wirklich giftig, belastet aber das Immunsystem unnötig, verursacht Magen- und Darmbeschwerden und Kopfschmerzen. Es gibt grünliche Sorten bei denen das nicht so ist, dazu gehört auch die Sorte Ochsenherz.
Glasige Stellen bedeutet kompostieren.

Topfkräuter siehe Kräuter.

Topinambur. Wegen ihrer dünnen Schale neigt sie zum Austrocknen und sollten am besten kühl und feucht gelagert werden, in einem feuchten Tuch eingeschlagen hält sie ein paar Tage. Überwintern funktioniert auch, siehe Wurzelgemüse.

Weisskohl siehe Kohl.

Wirsing gibt es die frühen und die späten Sorten. Beide mögen’s kühl und feucht. Frühwirsing ist so wenige Tage, der robustere Winterwirsing bis zu zwei Wochen haltbar.

Wurzelgemüse kannst Du ungewaschen im Keller mehrere Monate aufheben. Die Miete bzw. so genannte Erdmiete eignet sich zur Lagerung von winterfesten Gemüsesorten, also Kohl, Rüben, Pastinaken, Möhren und Kohlrabi.
Dazu eignet sich am besten eine mit Sand gefüllte Kiste an einem kühlen und dunklen Ort. Die Temperatur sollten nicht unter 4°C fallen.
Du entnimmst dann jeweils nur den aktuellen Bedarf.
Sollte sich Schimmel gebildet haben würde ich versuchen ihn abzuwaschen; ist die Frucht aber schon beschädigt, hat der Pilz also zugegriffen, alles entsorgen.

Zucchini halten sich bis zu 3 Wochen unter optimalen Lagerbedingungen, nämlich bei Temperaturen zwischen 6 und 10°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Die Ausnahme: Ganz junge Zucchini erleiden schon nach 12 Stunden unter 10°C Kerntemperatur Kälteschäden.
Matte Farbe, ein vertrockneter Stielansatz und weiche Konsistenz bedeuten: Jetzt aber zügig in den Kochtopf damit.
Korkartige kleine Flecken sind zwar ein Schönheitsmakel, stören aber die geschmackliche Qualität nicht.
Manchmal findet sich ein weißer Flaum auf der Schale, das soll so nicht sein. Entsteht durch Kondenswasser bei Temperaturwechsel in der Lieferkette. Wenn die Frucht nicht beschädigt ist, abwaschen; ist die Frucht beschädigt, entsorgen.

Zuckermais ist nur sehr kurz haltbar. Der Zucker wandelt sich zusehends in Stärke, verliert also täglich an Geschmack. Also nur nach Bedarf und geplant einkaufen. In einem feuchten Tuch und kühl aufheben.

Zwiebeln brauchen’s lichtgeschützt, trocken und kühl. So sind sie sehr viele Wochen haltbar, gut belüftet 1 Jahr. Niedrige Luftfeuchtigkeit bei der Lagerung schützt vor Pilzbefall. Rote und weiße Sorten sind deutlich weniger lagerfähig.
Lauch- und Frühlingszwiebeln halten sich nur wenige Tage frisch und beginnen leicht an den Stellen zu faulen, wo sie zusammengebunden sind.

Reifegas Ethylen, Ethen

Welche Früchte geben Ethylen ab und welche reagieren darauf empfindlich?

Bio-Handler:innen müssen das wissen, Normalsterbliche können – und werden daraus durchaus Vorteile ziehen.

Ethylen bewirkt die Fruchtreifung, die Entwicklung der Blüten, den Abwurf der Blätter im Herbst sowie das Absterben von Pflanzenteilen. Ethylen, auch Ethen genannt, kann zur gezielten Reife-Beschleunigung eingesetzt werden; wenn die Obstschale aber schon reife Früchte enthält wird’s eng.
Hast Du steinharte Avocado in der Küche, packe sie mit einem Apfel oder einer Banane in eine Schale oder Tüte (Ethylen ist etwas schwerer als Luft) und es geht ruckzuck mit dem Nachreifen.
Es kann aber auch Früchte unangenehm bitter werden lassen. Das geht also nicht mit Allem. Und auch nur bedingt mit Nichtklimakterischen Früchten:

Welche Früchte reifen nach und welche nicht?

Beispiele für klimakterische und nichtklimakterische Früchte

Nachreifende sind „klimakterische“ Früchte: Äpfel, Aprikosen, Avocados, Bananen, Birnen, Feigen, Kiwis, Mangos, Papayas, Passionsfrüchte, Pfirsiche, Pflaumen, Tomaten
Nichtklimakterische Früchte: Ananas, Heidelbeeren, Erdbeeren, Gurken, Limonen, Orangen, Satsuma-Mandarinen, Tafeltrauben, Zitronen

frei aus Wikipedia:

Klimakterium (Botanik)
Bei Pflanzen stellt das Klimakterium einen Prozess dar, der durch den zwei- bis dreifachen Anstieg der Atmung (Sauerstoff-Aufnahme und Kohlenstoffdioxid-Abgabe) eingeleitet wird. In Früchten erfolgen biochemische Veränderungen, wie zB der Abbau von Zellwandpektinen sowie die Hydrolyse von Stärke. Dies hat eine seneszierende (alterungseinleitende) Wirkung auf die Frucht. Dabei wirkt das gasförmige Phytohormon Ethen autokatalysierend. Es wird also Ethen aufgenommen, dadurch wird die eigene zellinterne Ethensynthese angeregt. Anschließend wird das Gas abgegeben und kann wieder stimulierend auf andere Früchte wirken und dadurch die Seneszenzwirkungen ausüben.

Ob Früchte nach der Ernte nachreifen können, hängt einerseits vom Erntezeitpunkt ab, andererseits von ihrem Atmungsverhalten, also der Sauerstoffaufnahme und der Abgabe von Kohlenstoffdioxid. Früchte, deren Kohlenstoffdioxidabgabe nach Beginn ihres Reifeprozesses ansteigt und die damit ein Klimakterium aufweisen, werden dementsprechend klimakterische Früchte genannt: Sie reifen auch nach der Ernte weiter, während Früchte, bei denen dies nicht der Fall ist, nichtklimakterische Früchte genannt werden.

Um nach der Ernte weiter reifen zu können, müssen auch klimakterische Früchte eine gewisse Mindestreife erreicht haben, also ein bestimmtes Stadium der Kohlenstoffdioxidabgabe, das man als Pflückreife oder Erntefenster bezeichnet. Während der anschließenden Lagerung entwickeln sich diese Früchte weiter bis zur Genussreife.

Die Nachreife ist unter anderem stark abhängig von dem autokatalytischen Phytohormon Ethylen (chemisch korrekt Ethen). Daher sollten u.a. Bananen nicht zusammen mit Tomaten gelagert werden. Die besonders hohe Ethylenabgabe der Tomate lässt die Banane schneller nachreifen. Dasselbe gilt für die Lagerung von Obst und Gemüse in einem Raum, da dieser Stoff auf die meisten Gemüse einen verderblichen Einfluss hat. Der geringe Dichteunterschied zwischen Ethen (1,2611 kg/m³) und Luft (1,293 kg/m³ bei 0 °C und 1013,25 hPa) hat in der Praxis keinen Einfluss auf die Lagerung von nichtklimakterischem Obst und Gemüse. Es ist daher nahezu unerheblich, ob nichtklimakterische Früchte und Gemüse unterhalb von Obst gelagert werden oder nicht, ebenso Lagerobst unter Tafelobst.

mindestens haltbar bis...

Ein Mindesthaltbarkeitsdatum ist allenfalls ein Hinweis.
Laut Lebensmittelverordnung bedeutet es nichts weiter, als dass das Produkt bis zu diesem Datum garantiert im identischen Zustand ist wie bei der Herstellung. Aber welches biologische Lebensmittel ist das schon?
Und es bedeutet mitnichten, dass ein Produkt nach Ablauf dieses Datums weniger genußfähig ist.

Die Hersteller entscheiden eigenständig, wie dieses aussieht. Jedenfalls mehr oder weniger, es gibt Regelungen, die Rahmenbedingungen schaffen, es spielen Erfahrungswerte eine Rolle, aber letzten Endes ist es ein aus den Rippen geschnittenes Datum.
Ob Einzelhändler, also Momo, Produkte, deren Datum überschritten ist, im Verkauf belassen, entscheiden sie selbst. Ein Sauermilchprodukt wie Joghurt ist möglicherweise Wochen länger haltbar, eine Trockenfrucht Monate, ein Getreidekorn Jahre.

Im englischsprachigen Raum heißt es „best before“, was soviel bedeutet wie „am besten vorher“ und suggeriert nicht eine derartige Endgültigkeit, in deren Folge Unmengen Lebensmittel auf dem Müll enden. Un-Mengen. Lebens-Mittel. Un-Nötig.

Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht zu verwechseln mit „Verfallsdatum“, hier hat der Spaß ein Ende. Ob Fisch, ob Frischfleisch, ob Eier: Klares Datum, klare Regeln: Das darf danach nicht mehr unters Volk gebracht werden und das ist auch gut so.

Schimmel

Heikles Thema. Damit ich keine Klage an den Hals bekomme: Diese Informationen sind meiner persönlichen Erfahrung geschuldet, nach besten Wissen, Befolgung auf eigene Gefahr. Denn Schimmel kann richtig giftig sein, damit ist nicht zu Spaßen.

Kein schöner Anblick, nicht gesund, aber es hat ein Gutes: Es gibt sie noch, die lebendigen Lebensmittel, die verderben „dürfen“. Lebens-Mittel statt toter Materie. Der beste Beweis dafür, das hier nicht die chemische Keule am Werk war. Keine Sterilisation. Keine radioaktive Bestrahlung. Keine Begasung mit Fungiziden. Alles Mittel und Wege die bei konventionellen Lebensmitteln völlig normal sind.

Der Schimmelpilz ist, wenn sichtbar, bereits im fortgeschrittenen Stadium. Du solltest davon ausgehen, dass die gesamte Frucht davon befallen ist.
Bei Obst und Gemüse bewerte ich, wie hoch der Wassergehalt der Frucht ist. Und ob der Schimmel von innen oder von außen kommt. Wenn bei einer Banane ein Ende schlecht ist, großzügig abschneiden. Enthält viel Zucker und wenig Wasser, der Pilz zieht sich nicht durch die Frucht. Bei Pfirsich oder Nektarine hingegen, besser die ganze Frucht entsorgen.
Manchmal haben Früchte einen dezenten Flaum äußerlich; Kondenswasser durch Temperaturwechsel schlägt sich nieder und Schimmelsporen, sind überall, docken dort an; das wische ich einfach ab, wenn die Frucht im Übrigen unversehrt ist, der Pilz also nicht ins Innere gelangen konnte. Das Gleiche gilt für Schnittstellen, auf dem Acker gibt es keine Möglichkeit das Werkzeug zwischendurch zu desinfizieren: rein äußerlich, abschneiden; Fäulnis an der Frucht selbst, entsorgen.

Brot hat eine offenporige Struktur, wenn hier auch nur ein Eckchen schimmelt, komplett entsorgen. Siehe auch unter Brot.

Käse verdient ebenfalls eine eigene Kategorie, siehe unter Käse.

Verwechslung mit Schimmel

Ein sicheres Kennzeichen für Schimmel ist: Mit einer Lupe erkennst du eine flaumige Struktur die du trocken abwischen kannst.

  • Bei Pilzen wird das sich ausbreitende Mycel häufig mit Schimmel verwechselt, vor allem beim Shiitake und beim Austernpilz.
  • Bei Trockenfrüchten kann es auskristallisierender Zucker sein.
  • Bei Käse und Oliven auskristallisierendes Salz.
  • Ein weißer Schleier auf vielen Trauben ist der ‚Duftfilm‘, ein Frische-Merkmal und schützt die Früchte vor Austrocknung. Gutes Zeichen.

Schädlinge

Käfer im Korn, Motten im Müsli?

Vorab:
Bio-Lebensmittel können verderben; das ist so gesehen ein Qualitätsbeweis dafür, dass hier nicht die chemische Keule am Werk war. Aber ästhetisch ist was anderes.

Bitte stets reklamieren wenn Du ein befallenes Produkt findest. Dazu benötigen wir den Kaufbeleg und das Datum bzw. die Chargennummer des Produktes. So können wir bei uns im Regal kontrollieren als auch dem Hersteller wertvolle Hinweise geben.
Bis zu 2 Wochen nach Kaufdatum garantieren wir eine Gutschrift. Sind die Lebensmittel länger bei Dir zu Hause kann die Kontamination auch dort geschehen sein und die Garantie erlischt, aber wir sind nicht pingelig.

Vorbeugung im Handel:
Bei Momo beugen wir einem Befall vor, indem wir kaum Lagerhaltung brauchen, durch Sauberkeit in den Regalen und durch Kontrollen beim Wareneingang. Sowie durch Monitoring mittels Lichtfallen.
Unsere Lieferanten sind nicht weniger penibel, was Hygiene-Konzepte angeht. Zudem arbeiten sie mit „Druckentwesung“, hässliches Wort: Die Produkte werden kurzfristig so hohem Druck ausgesetzt, so dass jedwede Risiken ausgemerzt sind.

Motten:
Es gibt unzählige Tierchen aus der Familie der „Zünsler“, die jeweils spezialisiert sind auf bestimmte Nahrung.
Allesamt wissen auch die, was gut ist. Leckere Sachen riechen sie auf sehr große Entfernung. Motten essen aber gar nichts, wie Schmetterlinge, Luft & Liebe genügt. Aber sie suchen eine geeignete Ablagestelle für die Brut, so dass diese gut versorgt ist. Dazu bieten sich Getreidekörner, Flocken, Nudeln, Müslis, Trockenfrüchte, Nusskerne, Gebäck, Schokolade, Gewürze an, auch Tee mit getrockneten Früchten wie Hagebutte, Hibiskus, Apfelstücke, sehr beliebt.

Dazu stechen die Tierchen ein Loch in eine Tüte, ob Papier oder Plastik spielt dabei keine Rolle, um ihre Eier dort abzulegen. Dann dauert es, je nach Temperatur, ein paar Wochen und schon haben wir den Salat.

Kornkäfer sind da deutlich wählerischer. Sie sind mit einem Rüssel ausgestattet, der ihnen hilft ein Korn anzubohren und der ihr unverwechselbares Erkennungszeichen ist. Sie beschränken sich auf Getreide in jeder Form.

Vorbeugung bei Dir zu Hause:
• Um zu vermeiden, dass diese Tierchen bei Dir ins Haus kommen, macht es Sinn, prädestinierte Fenster mit Gittern zu versehen. Tipp: Anthrazitfarbene Netze sind nahezu unsichtbar; Weiße hingegen reflektieren das Licht und sind lästig anzusehen.
Das hat natürlich auch einen positiven Effekt auf deinen Kleiderschrank, denn auch die Kleider-Motte, die Deinen Cashmere-Pullover auf Hunderte Meter wahrnimmt, kommt dann nicht mehr rein.
• Lebensmittel umfüllen in dichte Behälter, Gläser zB, nicht offen stehen lassen.
• Abkleben der Regalbretter-Bohrungen in Vorratsschränken, siehe unten.
• Vorratshaltung? Nur unter optimalen Bedingungen, also gut verschließbare Behälter und kühle Temperaturen. Sonst macht das keinen Sinn.
• Wenn du dein Putzwasser stets mit zB ätherischem Lavendel anreicherst, ist das nicht nur desinfizierend sondern übertüncht den Duft der Lebensmittel und irritiert die Motten. Gibt’s zufällig bei Momo.
• Pheromonfallen sind ein gutes Monitoring, also um einen Befall frühzeitig zu bemerken. Die Männchen werden angelockt und verenden auf der Klebefläche, den Weibchen fehlt der Partner und du weißt, es könnte ein Problem geben. Nachteil ist, wenn du kein Fliegengitter am Küchenfenster hast, kommt möglicherweise alles aus der Nachbarschaft angeflogen.

Wenn’s zu spät ist:
• Eine Möglichkeit ist, die Ware einzufrieren und anschließend zu verlesen. Gesundheitsschädlich ist das allesamt nicht, es sei denn, die Kontamination ist extrem. Ebenfalls durch Erhitzen, bei 40°C geht alles Lebende kaputt.
• Im Übrigen bedeutet es Arbeit. Putzen.
Erstmal den kompletten Schrank ausräumen und alle Lebensmittel überprüfen. Prinzipiell kannst Du vermottete Ware noch essen, Insekten sollen ja eine Lösung zur Ernährung des Homo Sapiens auf einer überbevölkerten Erde sein,…- also: Geschmackssache. Anderes Getier im Müsli bedeutet stets entsorgen. So soll der Kot des Kornkäfers zB gar nicht gesund sein.
• Den Schrank mit einem kräftigen Reiniger auswischen. Dabei auch die Böden anheben, rausnehmen. Empfehlung auch hier Lavendel-Destillat oder, sehr effektiv, wir haben auch einen Orangenreiniger.
• Da die Motte ihre Eier gerne in Löcher und Ritzen ablegt bringt das Abkleben der Regalbretter-Bohrungen in Vorratsschränken gute Erfolge bei der Bekämpfung. Daher bei Befall hier saugen. Notfalls mit Wattestäbchen, getunkt in Alkohol, Lavendel,… einzeln auswischen. Diese Löcher sind für Motten paradiesisch, wie in der Natur. Ein wenig Staub mag schon genügen um die Brut anzuziehen.
• Ein Problem ist, wenn es Stellen gibt an die Du nicht herankommst; Einbauküchen-Hohlräume ohne Zugang. Da hilft dann nur versiegeln oder

lebende Nützlinge:
Schlupfwespen sind dann das Mittel der Wahl. Diese werden dir lebend, im Abstand von 2 Wochen, per Post zugesandt, bei Lebensmittel-Motten 4x, bei Kleidermotten 6x. Mehr Details hierzu findest Du bei Aries. Bestellst du bei Momo, senden sie dir passenden Tierchen pünktlich nach Hause.

Sonstiges Ungeziefer:
Die Bezeichnung Geziefer geht übrigens zurück auf althochdeutsch zepar ‚Opfertier‘. Es bezeichnet Tiere, die für ein Opfer geeignet sind. Daraus abgeleitet, Ungeziefer als nicht-opferfähiges Getier.

Ob Käfer, Milben, Läuse, Flöhe, Schaben, Silberfischchen, gegen alles in ein Kraut gewachsen. Wir beraten. Gute Infos findest Du auch bei den Profis für natürliche Schädlingsbekämpfung, bei Aries.

Brot, Getreide, Mehl

Getreidekorn
Selbst Korn aus jahrtausendealten ägyptischen Gräbern ist prinzipiell weiterhin essbar. Kein Pilz, kein Schadinsekt = gut.

Mehl
Die Haltbarkeit von Mehl liegt irgendwo zwischen 9 und 12 Monaten, das kommt auf den Anteil des Vollkorns an; schlecht ist es lange nicht, nur verlieren sich die Vitamine und Nährstoffe. Täglich.
Schlechtes Mehl erkennst Du am Geruch. Überhaupt helfen die Sinne bei eine zuverlässigen Beurteilung, nur Mut.
Lagern: Kühl, dunkel, trocken, um sie vor Lebensmittel-Motten zu schützen zudem luftdicht in undurchdringbarer Verpackung, selbst eine Plastiktüte hindert keine Motte daran, ein Löchlein zu piksen.

Brot
siehe Brot

Motten und Käfer als Gabe der Natur

von unseren ‚Heuschrecken‘ aus Troisdorf, unser Tee-, Kräuter- und Gewürze-Lieferant

Einmal im Jahr gibt es unseren Aufruf zur Krabbel-Kontrolle. Es ist wieder soweit, mit den letzten milden Tagen werden die Tierchen nochmal aktiv. Am besten jetzt einmal die Vorräte durchgehen, und empfindliche Produkte, z.B. alle Früchtetees und Kräutermischungen mit Blüten, vorsorglich (einfach mitsamt Packung zusammen in eine große Plastiktüte stecken) 4-5 Tage einfrieren. Dann sollten sie gut bis ins nächste Frühjahr kommen.

Passionierte Bio-Kräutertee- und Gewürzfans bekommen jetzt, wo die warme Jahreszeit ausklingt, schon mal einen Schrecken: Käferchen oder Maden krabbeln ihnen selbstbewusst beim Öffnen der Tüte entgegen. Das sollte nicht sein, ist aber bei Bio-Kräutertees leider nicht 100%ig zu vermeiden, besonders in den warmen Zeiten. Man wundert sich, was sie alles mögen, vom Paprika und Cayennepfeffer bis zu edlen Blüten. In Grün- und Schwarztee können sie dagegen nicht überleben- er hat zu wenig Feuchtigkeit.

Warum ist das so, und was tun wir als Biobetrieb dagegen?
Im Naturkostbereich und besonders bei Kräutern und Gewürzen kann man Käfer oder auch Maden/Motten nicht ausschließen. Schließlich sind die Pflanzen, vor allem Blüten, der natürliche Lebensraum der Tiere. Hier ist der Mensch, der die Pflanzen erntet und benutzt, sozusagen der Störfaktor. Wir sind halt Konkurrenten um dieselben Beeren und Blätter.

Besonders hochwertige Kräuter und Blüten, die nicht für Teebeutelschnitt zerschreddert, sondern möglichst grob bis ganz belassen werden (wie bei unseren losen Heuschrecke-Tees), werden schonend bei ca. 40°Grad getrocknet. Die meisten Tierchen laufen in der ersten Welkphase davon, aber einige Exemplare sowie ihre Eier können natürlich drinbleiben und überleben.
Das „Ungeziefer“  wird sozusagen mit der Natur ins Haus geliefert. Es ist aber zum Glück nicht gesundheitsschädlich.

Da Bio-Produkte nicht mit Insektiziden behandelt und nicht bestrahlt oder begast werden wie konventionelle Produkte, werden hier natürlich eher lebendige als tote Käfer und Co vom Feld mitgeliefert. Man kann aber davon ausgehen, dass in jedem Lebensmittel, das aus Feld, Wald und Wiesen oder von Bäumen kommt, ein gewisser „Eiweißanteil“ drin ist- in den hochverarbeiteten Lebensmitteln eben nur nicht mehr sichtbar.
Die natürlichen Methoden für Bio-Lebensmittel zur Schädlingsbekämpfung, die auch wir regelmäßig anwenden, sind Einfrieren und CO2-Behandlung. Bevor wir Ware auf Lager nehmen, wird sie behandelt, außerdem turnusmäßig in der wärmeren Jahreszeit. Diese Behandlungsmethoden beeinträchtigen nicht den qualitativen Wert des Bioprodukts.

Der Trend zur mehrfachen Sterilisierung von Lebensmitteln, den wir im konventionellen, aber auch zunehmend im Biobereich beobachten, sehen wir kritisch. Dann ist die Ware zwar lange haltbar und ohne Gefahr des lebendigen Befalls, aber die Nahrung wird eben auch steril und verliert ihre Bio-Wertigkeit.

Für den Privathaushalt empfehlen wir als erste Maßnahme beim ersten Anzeichen von Befall: in eine Plastiktüte stecken und 5 Tage einfrieren. Wie gesagt, die Käferchen und Maden sind nicht gesundheitsgefährlich, sondern nur etwas eklig für Menschen. Nach dem Tieffrieren können Kräuter und Gewürze ruhig weiter verwendet werden. Auch Kleider- und Holzmotten aus dem Haushalt fühlen sich übrigens in Bio-Lebensmitteln sehr wohl und lassen sich dort gerne nieder. Hier empfehlen wir auch, befallene Lebensmittel und Kleidung sofort in einer Plastiktüte tiefzufrieren.

Also – nicht böse werden, wenn’s krabbelt …

Ursula Stübner, Heinz-Dieter Gasper