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Mauseloch

Regional

regional, international, scheissegal?

Anfang 2022 waren wir mit der Hoffnung gestartet, Corona endlich nicht mehr die Aufmerksamkeit schenken zu müssen, wieder mehr Normalität leben zu können. Immerhin, manche Gesichtserkennung funktionierte wieder besser und Naschen ist auch wieder möglich, von Probierhäppchen bis Verkostungen im Laden.

Da konnte ja noch niemand den schieren Wahn absehen, dass nebenan Bomben fallen. Doch, abgesehen von all dem, nicht rechtfertigungs-diskussionswürdigen Tatsachen sowie deren Konsequenzen, es hat tatsächlich nicht nur Negatives.

• Der Vorteil an den steigenden Lebenshaltungskosten, was endliche Ressourcen betrifft, ist, dass nun nahezu der letzte Ignorant spürt, welchen Sinn der bewusste Umgang damit hat. Sei es das wachsende Bewusstsein, dass wir keinen zweiten Planeten im Kofferraum haben, sei es um des eigenen Portemonnaies willen.

• Der Vorteil an diesen steigenden Lebensmittel-Preisen ist, dass sich der Unterschied zwischen bio und konventionell verringert; denn gerade die Kosten explodieren, die für den Bio-Bauern am geringsten sind: für Energie und Kunstdünger; möglicherweise auch für Transporte, denn durch die dezentrale Versorgung, wenn also regional produziert und konsumiert wird, verringert sich der „ökologische Rucksack“ und damit einhergehend die explosiven Transportkosten.

Dr. Google liefert 3.360.000.000 Treffer zum Suchwort „regional“. Ist das glaubwürdig?

Die Mehrzahl der Endverbraucher:innen bekundet, regionalen Produkten den Vorzug zu geben und bereit zu sein, dafür höhere Preise zu zahlen. Hier stutzt der Landwirt, denn das spiegelt sich nicht in seinen Zahlen wider. Weil, Region ist ja kein geschützter Begriff; und wenn sich unter diesem Motto Gewinne maximieren lassen ist vorprogrammiert wie es abgeht: Dinge werden als besonders umweltfreundlich dargestellt, sind es aber gar nicht. Was bedeutet schon Region, lachhaft: Das letzte Schräubchen aus dem Fernost-Import wird vor Ort montiert und Zack- als „regional“ ausgelobt. Eine Handelsmarke warb mit dem Slogan „Aus der Region für die Region“ mit Kaffee, Tee, Honig und Orangensaft aus Übersee. Ach so, der regional ansässige Abfüller schaffe ja schließlich auch Arbeitsplätze in der Region. Das nennt sich Logik.

Alles ist Region. Überall. Irgendwo jedenfalls. So wie jede:r fast überall Ausländer:in ist. Es gibt keine eindeutige Definition. Letztlich muss jede:r selbst entscheiden, was regional bedeutet.

Bei Momo gibt es eine klare Richtlinie: die Bezeichnung „Lokal“ für Produkte, die im Umkreis ca. 50 Kilometer produziert werden, von der Aussaat bis zur Ernte. Geschmückt mit grünen Schildern. Außer an der Brottheke, hier ist fast alles regional, vom Getreideanbau bis zur Backstube.

Die Vorteile regionaler Bio-Produkte

• Regionale Produkte müssen nicht erst zahlreiche Kilometer transportiert werden, bevor sie vor Ort konsumiert werden. Kurze Wege bedeuten, weniger Schadstoffausstoß und weniger Ressourcenverbrauch.

• Kurze Wege sind auch schnellere Wege, daher sind die Produkte frischer und damit gesünder.

• Du kannst nachvollziehen wo dein Produkt hergestellt wird und welche Menschen dahinter stehen.
Es zeugt von Wertschätzung diese Produkte zu bevorzugen. Respekt für die Arbeit, den Schweiß, das Handwerk. Die Produkte sind einmalig und nicht austauschbar, unvergleichlich, im Gegensatz zur anonymen Massenware.

• Unsere Bio-Connections hier in der Region bestehen teilweise seit 1983. Das hat mehr Wert als Öko-Zertifikate und Schadstoffanalysen, das ist vertrauter, partnerschaftlicher Handel auf Augenhöhe. Wir kennen unsere Pappenheimer 12

• Im Vordergrund stehen nicht Schnelligkeit und Masse sondern Klasse. Gute Qualitäten haben oft einen höheren Preis, der sich aber bezahlt macht.

• Mit der heimischen Bio-Landwirtschaft wird unsere Kulturlandschaft gefördert. Biodiversität ist ein Teil davon, die Vielfalt im Anbau, an Boden und Klima angepasste Sortenwahl. Es lässt die Natur aufatmen, durch weniger Dünger und Gifte.

• Dezentrale Handelsstrukturen sind unabhängig vom Weltgeschehen, bedeuten autarke Ernährungssicherung. Unabhängigkeit von Kriegen, von Importen, von Skandalen, Geopolitik, Zöllen, Einfuhrbeschränkungen, Pandemien,…

• Anstelle einiger weniger großer Handelskonzerne, die den Lebensmittelmarkt beherrschen, unterstützt Du die dezentrale Wirtschaft. Du förderst ökologische Arbeitsplätze in der Region und die Steuereinnahmen verbleiben ebenfalls hier vor Ort: Support your local Bio-Bauer.

• Die Region unterstützen ist ebenfalls eine Form der Political Correctness. Du darfst dich damit rühmen, unseren lokalen Bäcker:innen, Käser:innen, Landwirten, Imker:innen, Winzern, Hennen, Kühen, Bienen, …, ein Lächeln auf die Lippen gezaubert zu haben. Etwas für das Wohl der Gemeinschaft geleistet zu haben. Der Gesellschaft nicht nur externe Kosten erspart sondern zusätzlichen Nutzen für Klima, Wasser, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Arbeitsplätze, regionaler Ökologie und Ökonomie geschaffen zu haben.